Basierend auf dem „Vielfaltsbarometer“ der Robert Bosch Stiftung nimmt die Akzeptanz von ethnischer, religiöser und sexueller Vielfalt in Deutschland ab. Der Vielfaltsindex sank von 68 Punkten im Jahr 2019 auf 63 Punkte im Jahr 2025. Als Grund für diese Entwicklung werden zunehmende Krisen und Verlustängste in der Gesellschaft genannt, die zu einem Rückzug ins Vertraute führen.
Die Studie, die auf einer Online-Befragung von über 4.700 Personen basiert, zeigt, dass die Ablehnung vor allem in folgenden Bereichen deutlich gestiegen ist:
- Ethnische Vielfalt: Hier gab es den stärksten Rückgang. Die Akzeptanz sank von 73 auf 56 Punkte.
- Religion: Die Akzeptanz von religiöser Vielfalt fiel auf nur 34 Punkte. Die Autoren der Studie vermuten, dass dies vor allem mit der Ablehnung des Islams zusammenhängt.
- Sexuelle Orientierung und Geschlechtsidentität: Die Akzeptanz sank von 77 auf 69 Punkte, was möglicherweise mit den Debatten um das Selbstbestimmungsgesetz zusammenhängt.
Im Gegensatz dazu blieben die Akzeptanzwerte für Behinderung und Alter stabil, und die Akzeptanz für Geschlechtergerechtigkeit stieg sogar leicht an.
Die Studie identifiziert drei Prototypen in der Bevölkerung: „Kosmopoliten“ (ca. 50 %), die eine hohe Akzeptanz für Vielfalt zeigen, „Protektionisten“ (21 %), die insbesondere ethnische und religiöse Vielfalt ablehnen, und „Vielfaltsskeptiker“ (30 %), die allen Formen von Vielfalt kritisch gegenüberstehen, außer ihrer eigenen ethnischen und religiösen Herkunft.
Die Autoren der Studie sehen in den Ergebnissen ein Signal für wachsende gesellschaftliche Spannungen und fordern ein Eintreten für demokratische Werte, um Diskriminierung entgegenzuwirken.
Soest ist bunt wird das Thema in den kommenden Wochen weiter verfolgen und Stellung beziehen.
Hier zum Nachlesen: Das Vielfaltsbarometer 2025 – Zum Stand des Zusammenlebens in Deutschland.
Quelle: Robert Bosch Stiftung